4. TFF.RUDOLSTADT, 1-3 Juli 1994
"Lieb Vaterland, so gehst du hin?" − Mit dieser bangen Frage begann der erste bedeutende Bericht über das TFF von Christoph Diekmann in der ZEIT: "Nichts gegen ein, zwei Ausländer, doch was heuer in Deutsch-Thüringen geschah, das nennt der Nibelunge Hunnensturm. Es traf Rudolstadt, die alte Residenz. Mongolen im Heine-Park, die Russen im Schloß, Mazedonier auf dem Boulevard und am Güntherbrunnen die Franzosen" Das alte DDR-Tanzfest hat seine Umwidmung zum größten Folkfestival Deutschlands nach der Wende erfahren. An jedem ersten Juliwochenende überfluten Ströme bunten Volks das Städtchen zu Füßen der Heidecksburg und erfüllen die 30 000 Einheimischen mit leicht entsetztem Stolz ... Wer sie sah, die Jungen wie die Alten, wie sie atemlos und stille auf dem proppenvollen Markt einer einzigen koreanischen Zitherspielerin lauschten, wie sie schunkelten und hopsten zu Trance-Trommlern aus Tanger ... und jauchzend ihre Hufe schmissen für die Klezmer-Jidden von Brooklyns Brave Old World − wer all diesen Jubel der Welt in der Provinz erlebte, der hat Unglaubliches zu melden: Die Deutschen sind schön!"

MAGIC DRUMS
Das sorgloseste Konzert der "Magie"-Geschichte: Spontan versammelte Tunji Beier ein paar Perkussionisten nebst zufällig getroffenen Musikern zu einer Session. Drei lange Stücke wurden improvisiert und schlicht "Heine-Park 1-3" betitelt, in einem Magie-Konzert, das trotz (oder wegen?) seiner Spontanität zu den besten überhaupt gezählt werden muss.

Mit: Tunji Beier & Okuta Percussion (AUS/GER/NIG), Mon Gil (COR), Gnawa Express Tanger (MAR), Terje Isungset (NOR), Kosal Uch (CBG)

EBU-FESTIVAL
Seit 1980 veranstaltet die EBU (European Broadcasting Union) − ein Zusammenschluß der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten des Alten Kontinents mit diversen Anstalten aus anderen Gegenden der Welt − ein Folkfestival. Voraussetzung: Eine Anstalt muß die Folk-Völker Europas einladen. 1994 lud der WDR nach Rudolstadt. Und (fast) alle kamen − so viele wie nie zuvor und nachher: 27 Teilnehmer bei einem "EBU Contemporary Folk Music Festival" sind bis heute einsame Rekordhöhe:

Acanto (SUI/ITA), Älabätsch (GER), Bosiljak (CRO), Brave Old World (USA), Danish Dia Dilait (DEN), Den Fule (SWE), Detvancek (SLK), The Drumalane Waltz (GER), Erich und das Polk (GER), Hölderlin Express (GER), Hofgesindt (GER), Die Interpreten (GER), Kadril (BEL), Kurja Koza (SLO), Anna-Kaisa Liedes (FIN), Michele Baresi (GER), Pete Morton (GBR), Orkiestra P.W. Swiety Mikolaja (POL), Palats (BLR), Sofia Singers (BUL), Sutaras (LAT), Kati Szvorák & Bekecs (HUN), Karsten Troyke & Yiddish Anders (GER), Utla (NOR)

DEUTSCHER FOKLFÖRDERPREIS 1994
  • Johannes & Andreas Uhlmann
  • Werner Vonberg
  • Thalassa

 

Bruce Cockburn

Boukman Experience

The Pozzies

Oyster Band