3. TFF.RUDOLSTADT, 2-4 Juli 1993
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"Die verlorenen Kinder der Gesellschaft? Wer hat hier wen
verloren − die Kinder diese Gesellschaft oder die Gesellschaft
ihre empfindsamsten Kinder und deren kreative Träume? Auf
diesem Festival standen auch diese Träume auf. für drei
Tage, und für das nächste Jahr wieder − und wenn
es nur das ist, was das Festival leistet, so sei sein Name schon
jetzt gepriesen mit Trommelklang und Saitensprung" (Thüringische
Landeszeitung, 1993).
Solchen Träumen entgegen stand die reale Sorge von Bürgermeister
Dr. Franz, daß das TFF als reines Zuschußgeschäft
nurmehr stärker aufs Stadtsäckel drücke. Dies änderte
sich durch eine Sonnenperiode, die dem Festival 3 Jahre lang neue
Hitzerekorde bescherte. Und durch ein immer zahlreicher strömendes
Publikum, dem − auf mittlerweile 11 Bühnen −
immer mehr geboten werden konnte.
Die Wochenpost war vom TFF.1993 vor allem aus politischen Gründen
beeindruckt: "Rudolstadt zeigte, daß es möglich
ist, ohne chauvinistische Absicht deutsche Töne zu hören."
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MAGIE ZUM ANKURBELN
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Die Drehleier ist ein Saiteninstrument aus der Familie der Borduninstrumente.
Und eines der auffälligsten Musikinstrumente überhaupt.
Sie wirkt oftmals recht klobig, in den modernen MIDI-Varianten
aber auch erstaunlich futuristisch. Obwohl in ganz Mitteleuropa
(und weit darüber hinaus) verbreitet, gilt Frankreich −
und mithin die französische (Tanz-)Musik − als wahre
Heimat der Drehleier, worüber die Franzosen selbst auch höchst
eifersüchtig wachen. Kein Wunder also, daß die derzeit
kreativsten Drehleier-Spieler aus Frankreich kommen und sich alle
anderen Musiker an ihrer Virtuosität messen (lassen müssen).
Mit: Valentin Clastrier (FRA), Philip Destrem (FRA), Nigel
Eaton (GBR), Robert Mandel (HUN), Maurizio Martinotti (ITA),
René Meeuws (NED), Elke Rogge (GER)
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LÄNDERSCHWERPUNKT FINNLAND
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Der erste seiner Art und mithin der erste Versuch, verschiedene
Ethnien und Spielarten traditioneller Musik eines Landes abzubilden.
Dabei sollte nicht nur Musik, sondern auch Tanz, Essen und Trinken,
Kunsthandwerk sowie eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst
die Präsentation abrunden. Daß die erste Wahl auf Finnland
fiel, zollte der Tatsache Tribut, daß dieses kleine Land
seit Jahren immer wieder erstaunliche Gruppen hervorgebracht hatte
und Anfang der 90er richtiggehend angesagt war in der Szene. Was
in Rudolstadt zu sehen, zu hören und zu erleben war, war
somit nicht der Eisberg, sondern nur dessen Spitze.
Mit: Juhán Ánde, JPP, Maria Kalaniemi, Karelia,
Tsuppa, Värttinä, Nils-Aslak Valkeapää sowie
Bilder dreier finnischer Künstlerinnen in der KulTourDiele
und Kostproben finnischen Kunsthandwerks.
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THEMENSCHWERPUNKT - MUSIK DER SINTI & ROMA
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Anlaß war ein trauriger Jahrestag: 60 Jahre Machtergreifung.
Zigeuner gehörten damals zu den rassisch verfolgten Bevölkerungsgruppen,
und sie zählen auch heute noch zu den besonders schief angesehen
Mitmenschen. Einzig Zigeunerschnitzel und Zigeunermusik werden
als kulturelle Leistungen anerkannt. Es gibt Angehörige dieses
Volkes, die sich − ethnisch korrekt − lieber nach
ihren Volksgruppen Sinti oder Roma nennen und den Begriff "Zigeuner"
als diskriminierend ablehnen. Andere nennen sich bewußt
"Zigeuner", weil sie diese Bezeichnung freimachen wollen
von allen Vorurteilen und Mißverständnissen, die damit
assoziiert werden.
Diskussion & Demonstration, Handwerk & Poesie, Musik & Tanz
mit: Titi Winterstein Quintett (GER), Taraf de Haïdouks
(ROU), Ando Drom (HUN), Ruza Nikolic-Lakatos (AUT), dem Kesselflicker
Dragan Jevremovic (AUT), Dr. Ursula Hemetek (AUT), dem Vorsitzenden
des Weltrates der Sinti und Roma, Rajko Djuric und dem Dichter
Ilija Jovanovic (AUT)
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DEUTSCHER FOKLFÖRDERPREIS 1993
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- Hölderlin Express
- Nûrê / Tango Fuego
- Bremer Straßenmusikohrkäster
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